Buenos Aires ist groß! Sehr sehr groß! Schon beim Anflug liegt die Stadt ewig lang unter uns und scheint überhaupt kein Ende zu nehmen. Ein Erlebnis, daß so wohl nur von Städten wie Sao Paulo oder Mexiko City übertroffen werden dürfte.
Das macht es schwierig die Stadt zu begehen, mehr als Schlaglichter auf bestimmte Viertel zu werfen. Der erste prägende Eindruck: Ein europäisches New York, genauer, ein spanisches Manhatten, durchdrungend aber von der Finanznot der zweiten Welt.
Geschäftigtkeit, Quirligkeit, ein Stampfen des Herzens der Stadt ist auf den großen Straßen und dazwischen zu spüren. Und als ich mich zu Fuß Richtung Hafen aufmache, habe ich Downtown wieder ein Deja Vu, als würde ich im Financial District von New York ankommen.
Die Gerüche stammen wieder eher aus südeuropäischen Großstädten - für einen Italiener, den ich im Flieger kennen gelernt hatte, der für die schwäbische Firma Kärcher das Südamerikageschäft betreut, war das am Flughafen auch das echte Ankommen: "Now smell Southamerica", sagte er. Was man da riecht ist einfach nur eigen, eine Mischung aus hiesig verwendeten Materialen, etwas Müll, Schweiß, Parfüm. Ich werde es jedenfalls wieder erkennen. Und mögen.
In den dicht besiedelten zentralen Bezirken ist eine beeindruckende Geschäftigkeit zu erleben. Jede Nische wird genutzt noch einen kleinen Laden aufzumachen und der Grill neben dem Friseurstuhl nichts besonderes. Imbissbudenbesitzer haben ihre helle Freude an mir, weil ich bestellen muss ohne zu wissen, was ich gleich essen werde.
Es gibt ein paar düstere und kritische Viertel in Buenos Aires. Und ich konnte sie auf meinen Streifzügen mit der Kamera nicht umgehen. Denn immer wieder sagte irgendein Polizist das gefährliche Zauberwort zu mir: "Don't go there!". Und dann, klar: verdammte Neugier.
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