Dienstag, Februar 21, 2012

Saftladen - Nachtrag


Eine alberne Fortsetzung hat mein unerquickliches Nachtreisezuerlebnis gefunden. Ich war nach der durchfrorenen Nacht freilich der Meinung, daß der Bahn nicht mehr als der reine Transportpreis, also das Entgelt für einen Sitzplatz 2.Klasse zustünde. Den darüber hinausgehenden Betrag will ich nun zurück haben und habe das der Bahn auch so mitgeteilt.

Als Ansprechpartner habe ich mir unter anderem zwei Pressesprecher der Bahn ausgesucht, Herrn Jürgen Kornmann und Herrn Oliver Schumacher. Der Erste ist der Leiter der Kommunikation Fernverkehr und der zweite der Leiter der Kommunikation Konzern. Wenn es um das Scheitern eines Nachtzuges geht, könnten die beiden also gute Ansprechpartner sein. Bei anderen Konzernen habe ich die Erfahrung gemacht, daß Presseabteilungen am ehesten noch das Fehlverhalten ihrer Firmen ein wenig peinlich ist und sie schlechte Eindrücke korrigieren möchten. Bei Herrn Jürgen Kornmann und Herrn Oliver Schumacher ist das scheinbar eher nicht so. Wobei man ihnen zugute halten muss, daß sie nicht falsches gesagt haben. Sie haben einfach mal gar nichts gesagt. So kommuniziert man bei der Bahn. Chance vertan.

Geantwortet hat auf mein Anliegen eine Mitarbeiterin der Nachtzug Kundenbetreuung nach zwei Wochen harter Recherche, in denen sie aber offensichtlich gar nicht recherchiert hat. Das Antwortschreiben stellt reine Vermutungen auf, widerspricht dem harten Urteil des eigenen Zugbegleiters und man legt mir einen Bahngutschein über ein Viertel des Fahrpreises bei.

Dazu sei erwähnt, daß die Bahn korrekterweise bei Verspätungen über zwei Stunden 50% des Fahrpreises erstattet. Bei einem Komplettausfall der Heizung während einer kompletten Nacht sollen es nun nur 25% sein? Das widerspricht nicht nur jedem Gerechtigkeitsempfinden, sondern wohl auch dem Gedanken der Fahrgastrechteregelung.

Lustig am Rande: Ich habe vor Jahren mal eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen, die ich schon längst wieder kündigen wollte, weil ich quasi überhaupt nicht klagewütig bin. Ich denke, ich schiebe die Kündigung noch etwas auf.