Mittwoch, August 17, 2005

Weltjugendtag

Hola, da war ich schon ein wenig überrascht. Ruft der Papst nun anläßlich des Weltjugendtages zum kollektiven Selbstmord auf? Klar, Anlässe mag es genug geben, wenn man die Erde als Schicksalsgemeinschaft begreift. Aber das von unserer Eiapopeia-Heile-Welt-Kirche? Jedenfalls äußerte sich Benedikt fast unmißverständlich: Die Jugendlichen sollten sich, so der O-Ton, ein Beispiel an Heiligen und Märtyrern nehmen. Nun, die einen sind gewöhnlich schon tot und die anderen wollen es üblicherweise gerne werden. Vorbild? Passend dazu zeigte Spiegel-Online ein Bild von feiernden portugiesischen Mädchen („Gläubigen“) – alle in Jeans und dem identischen gelben T-Shirt, also in den Farben der Vatikanfahne. Ekstatische Jugendliche in Uniform – das sind Bilder die wir auch von den Hisbollah-Demonstrationen im Süd-Libanon kennen.

Aber mal im Ernst: Die Worte des katholischen Kirchenchefs sollten ein Betrag zur allgegenwärtigen Wertediskussion sein. Ich bezweifle, daß die Menschen auf dem Weltjugendtag Ansprechpartner für diese Diskussion sind. Ich habe Respekt vor denen, die für Minimallohn bei den Ärzten ohne Grenzen arbeiten, die für die OSZE in der Weltgeschichte unterwegs sind, die für Hilfsorganisationen arbeiten, auch vor Bundeswehrsoldaten die an friedenssichernden Maßnahmen teilnehmen. Aber mich überkommt ein kalter Schauer, wenn ich sehe wie eine verlogene Massenveranstaltung die Probleme dieser Welt ignoriert und sogar so tut als würden sie durch Singen und Tanzen auch nur ein Quentchen dazu beitragen, daß diese Welt ein freundlicherer Platz wird. Wer unter der Regie der katholischen Kirche feiert, wenn jeden Tag über 10.000 Kinder unter 5 Jahren an Hunger und vermeidbaren Krankheiten sterben (zu einem erklecklichen Anteil an Aids, daß auch durch das katholische Kondomverbot kaum eingedämmt werden kann) macht mich jedenfalls ratlos. Dabei hat der Vatikan in Bezug auf die realen politischen Problem doch schon längst den Boden der Realität und der Würde verlassen. Religion mag für einige eine sinnvolle Quelle ethischer Gebote sein. In Köln mißlingt diese Verbindung. Nichts gegen Feiern, aber mehr sehe ich dort nicht. Nach dem Motto: Besser Luftballons, als Brot für die Welt.

Montag, August 15, 2005

oops...

Hola, diesen Blogg habe ich aber gehörig vernachlässigt. Das soll sich ändern. Versprochen. Aber liest das hier überhaupt jemand?...

Mittwoch, Februar 09, 2005

Kleine Tage

Große Tage gehabt. Und kürzlich sehr kleine. Hab Louisans Spiel immer für mein Lied gehalten. Bekam es jetzt gesungen. Will auf grünen Wiesen lachend in Glasscherben treten.
Wundere mich jetzt über die Wunden.

Wo Betten gemacht werden und Wangenküsse Heimkommende grüßen, kann ich nicht sein. Ich will die Hand ins Mieder und Stirne schwitzend aneinander.
Doch wenn von vielen Türen eine zugeschlagen wird, gehe ich in Flammen auf.

Ich will an zarten Fingerkuppen reiben. Will aus zwei Häuten für immer keine machen.

Will doch immer wieder fremd sein und schmilze in der Fremde.

Sonntag, Februar 06, 2005

Aus aktuellem Anlaß - sinnlose Gedanken zur Liebe

Die denkbar bitterste menschliche Erfahrung ist wohl nicht geliebt zu werden. Eigentlich fast ein wenig erstaunlich, denn man wird ja zwangsläufig von Abermillionen von Menschen nicht geliebt. Hat man aber mal jemanden gefunden mit dem man meint Seele, Herz und Körper teilen zu wollen, wird der so ungemein beflügelnde Wunsch dieses Sehnen möge doch auf Gegenseitigkeit beruhen schnell zur tiefen Mördergrube, wenn er versagt wird. Härter trifft es dann allenfalls noch die, die schon wohlig das Gefühl von Zuneigung genossen haben und dann wie aus einem Traum gerissen zurück auf die Straße der Einsamkeit geworfen werden. Und es wird einem schmerzhafter als vorher gewahr wie alleine man ist und daß im Fromm’schen Sinne einen wohl nur diese Exklusivität von Liebe zu retten fähig gewesen wäre. Wohl dem Sklaven, denkt man, der die Freiheit nie geschmeckt hat. Er wird sie nicht vermissen.

Freitag, Januar 14, 2005

Ich habe einen Blogg. Um ehrlich zu sein, es macht mir ein wenig Angst. Mein Mitteilungsbedürfnis ist ja groß, aber wie wird sich das hier äußern? Werde ich in Selbstdarstellungsorgien verfallen?! Wir werden sehen...