Samstag, September 23, 2006

nyc - letzte meldungen

In China-Town wird verdammt viel gehupt. Da ist auch ein wenig wohlwollende Warnung dabei, wenn ein Fußgänger allzu mutig die Straße überqueren will, aber im großen und ganzen ist es schon Ausdruck eines großen mächtigen Drängelns. Jeder will ein wenig schneller sein als der andere und seien die Straßen noch so verstopft (und das sind sie andauernd). Und wenn es mal hakt wird gehupt auf Teufel komm raus. Ich habe gerade mal an einer Kreuzung gezählt: Ich kam auf 19 Huper pro Minute - und ich habe da keinen Ausreißer nach oben erwischt.

In Starbucks habe ich beim Öffnen meines Notebooks einen halben Liter Chai-Tee auf Stühle und Gäste verteilt. Wieviel Sorgen sich sogar Betroffene um mein Notebook gemacht haben, (dem nichts passiert ist) war schon sympathisch. Ziemlich professionell war freilich, daß mir gleich ein neuer Chai-Tee gebracht wurde.

Meine große Reisetasche verlor auf dieser Reise ihre strukturelle Integrität. Also machte ich mich auf eine neue zu kaufen. Der Einstiegspreis beim Chinesen nebenan war 40 $. Langes Zögern meinerseits drückte ihn auf 35 $. Und als ich log nicht mehr als 30 $ dabei zu haben, waren wir handelseinig. Das ging nur so leicht, daß ich befürchte immer noch fürchterlich über den Tisch gezogen worden zu sein.

Nun gut, für eine Wiederholung meiner Streifzüge durch Harlem und Bronx hat es diesmal zeitlich nicht gereicht. Aber wenigstens eine nächtliche Erkundung von China-Town sollte noch sein. Und so bin ich heute bewaffnet mit meiner Kamera durch die weniger besuchten Viertel gegangen. Spannend, düster und noch sehr viel weiter weg vom "westlichen" Teil New Yorks nur wenige Straßenblocks entfernt. Wirklich bedroht kam ich mir aber auch da nicht vor. Obwohl es Gruppen gab, von denen ich das Objektiv sehr demonstrativ weggehalten habe, um keine unangenehmen Mißerständnisse aufkommen zu lassen. Immerhin sind große Teile China-Towns noch in der Hand mehr oder weniger großer Gangs. Die tragen ihre Zwiste aber eher untereinander als mit Langnasen aus. Eine kleine Jagd von Zivilpolizisten nach einem Ganoven konnte ich noch beobachten. Geschnappt werden sie ihn wohl eher nicht haben.

Bye, New York. C U!

Den nächsten Reisebericht wird es Mitte Oktober aus Georgien geben.

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