Auf der Fahrt nach Sigiriya - wir sind ziemlich touristisch in einem klimatisierten Auto mit Fahrer unterwegs - sehe ich eine kleine Garküche am Straßenrand. Wir halten und ich kaufe einen in Salzwasser gekochten Maiskolben. Lecker! Die kleine Küche wird unter ärmlichsten Bedingungen von einem Ehepaar betrieben, die recht alt wirkten, aber das sicher nicht sind, sondern durch ein hartes Leben früh alterten. Ich frage sie vorsichtig nach Familie und Lebensumständen und nach etwas Scheu erzählen sie recht freimütig. Sie haben drei Kinder von denen das jüngste noch bei ihnen lebt und gerade an seinem Schulabschluss arbeitet, die mittlere Tochter ist Hausfrau geworden, aber der älteste Sohn von 25 Jahren arbeitet in einer kleinen Bank. Soziale Schichten wirken in diesem Moment erstaunlich durchlässig und unser Fahrer bestätigt das. Gute Bildungschancen eröffnen auch Ärmsten oft den Weg in scheinbar unerreichbare Positionen. Nichtsdestotrotz: der Krieg, staatliche Misswirtschaft und Korruption haben der Wirtschaft stark geschadet und die Armutsspange ist enorm. Ein fieses Phänomen: Gelegentlich werden alte Menschen die von der Familie nicht mehr ernährt werden können schlicht auf die Straße gesetzt und müssen sich dann mit Bettelei durchschlagen.
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