Mittwoch, Dezember 26, 2007

Elefanten

Mit den Elefanten ist das so eine Sache. Sie faszinieren ja schon durch ihre pure Größe und mit ihren aus menschlicher Sicht unförmigen Proportionen wirken sie einfach liebenswert. Tatsächlich sind sie ja auch recht gutmütig, wenn man von Situationen absieht in denen auch wir Menschen ungemütliche Zeitgenossen sein können (Mütter mit Kindern und balzende Männer).

Nun haben die Elefanten-Waisenhäuser, in denen unter anderem einsame oder verletzte Elefanten aufgezogen werden, deswegen natürlich eine enorme Anziehungskraft auf Touristen. Und diese Waisenhäuser bedienen freilich Faszination und Sehnsucht nach Kräften. So standen wir mitten in einer Herde von Elefanten die gerade gefüttert wurden – zusammen mit einer Herde von Touristen, die gerne mit füttern wollten. Die menschlichen Bewacher luden zum Näherkommen ein: "You wanna touch?". Natürlich will ich und grinse dazu vermutlich ein bißchen glücklich blöde, woraufhin der Bewacher einen Elefanten am riesigen Ohr zu mir zieht. Das schmälert das Glück deutlich, denn ich wünsche mir doch, daß die Kreatur genauso neugierig auf mich ist, wie auf das sanfte Ungetüm vor mir. Der Elefant sieht aber gerade den hundertsten Touristen des Tages vor sich und hat ansonsten schlicht Hunger.

Später bebazt mich dann aber doch noch ein neugieriger junger Elefant ordentlich mit Lehm und schreit irgendwann ziemlich furchterregend, weil der Wärter nicht schnell genug mit der Milchflasche zur Hand ist. Die Menge aus Menschen stößt erschrocken zurück und man stellt doch ein bißchen befriedigt fest: Die Natur setzt dem Niedlichen schon recht sympathische Grenzen.

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